Andreas Schmidt (Berlin)
Literaturwissenschaft und -kritik

Jahrgang 1960; Studium der Germanistik an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena von 1980 bis 1985. Diplomarbeit zum Thema: "Zur Schiller-Rezeption bei Georg Lukács in den dreißiger Jahren - Das Wirksamwerden seines Realismuskonzeptes in den Essays über Schiller".

Von 1988 bis 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Stiftung Weimarer Klassik. (Jetzt: Klassik Stiftung Weimar). Beiträge zum Lexikon "Die Deutsche Literatur - Reihe IV (1720-1830)" der Freien Universität Berlin.

Seit 1996 freie Berufsausübung: 1996 / 97 Beteiligung an der Erarbeitung einer Bibliografie der Forschungsliteratur über Friedrich Justin Bertuch (1747-1822)

Seit 2001 rezensiere ich Belletristik und Sachbücher in Tageszeitungen und übernehme freie Lektorate für kleine Verlage. Neben literarischen Texten habe ich Sachbücher zur Entwicklungshilfe-Politik, zum Schulsystem und zum Bildungswesen der Bundesrepublik Deutschland bearbeitet.

Seit 2002 lebe ich in Berlin.

Ein wichtiges persönliches Projekt ist für mich seit einiger Zeit meine nebenstehend verlinkte WebSite "Literarischer Beobachter". Viele kritische und literaturkritische Zeitschriften seit dem 18 Jahrhundert haben den Begriff "Beobachter", "Observer", "l'Observateur" in ihren Titeln verwendet. Er verweist vor allem auf distanzierte Betrachtung der behandelten Probleme. Bedeutende Kulturkritiker wie Karl Kraus werden gewöhnlich als "literarische Beobachter" bezeichnet. Walter Benjamin und Siegfried Kracauer haben dies im Begriff des "Flaneurs" soziologisch präzisiert: "Die Straße wird zur Wohnung für den Flaneur, der zwischen Häuserfronten so wie der Bürger in seinen vier Wänden zuhause ist." (Benjamin)

In der aktuellen Kulturpraxis konvergieren beide Bedeutungen des Begriffs. Über die modernen Pariser Shopping Malls des 19. Jahrhunderts schrieb Benjamin schon um 1939: "Die Passagen sind ein Mittelding zwischen Straße und Interieur" und verweist auf den bewährten Kunstgriff des Feuilletons, "nämlich den Boulevard zum Interieur zu machen".

Im 21. Jahrhundert wird die ganze Welt zum Interieur, soweit relevant, ist sie schon digitalisiert; man "flaniert" nur noch im Kopf, aber in welch gigantischem Ausmaß. Der "Flaneur" ist unsichtbar, die perfekte Situation; hinzu treten die modernen Massenmedien. "Beobachtung ist ein Prozess", sagt Benjamin; für mich ist das ein Traum von Marcel Proust!

In Bezug auf das Projekt habe ich mich vor allem aus arbeitsökonomischen Gründen für ein kumulatives Publikations-Verfahren entschieden. Ich arbeite intensiv daran, komme aber bisher noch nicht ganz ohne den Hinweis auf Desiderate aus, so dass ich mich heute nur selbst zizieren kann: "Schauen sie immer mal wieder herein!"

Bevorzugte Arbeitsgebiete:

  • Deutsche und englische Literatur des 18., 19. und 20. Jahrhunderts;
  • Aktuelle Belletristik, vor allem Lyrik;
  • DDR-Dissidenten, ostdeutsche Wende- und Nachwendeliteratur, aktuelle ostdeutsche Autoren;
  • Literatur-und Kulturtheorie.
  • Auf Anforderung auch Information und Dokumentation (Lexikografie, Themenerschließung und Bibliografie).

Suchen Sie freie Mitarbeiter oder Kooperationspartner für Ihr Projekt?

Haben Sie Interesse an aktuellen Rezensionen oder germanistischen Recherchen?